Im Blick auf die sommerliche Pausenzeit bin ich auf ein Lied von Huub Oosterhuis gestoßen:
„Ruf unsre Namen, dass wir dich hören, dass wir wieder atmen, dass wir dich leben.“
(Übersetzung Annette Rothenberg-Joerges)
Es hat Sehnsucht angestoßen:
Nach Zeiten der Arbeitsfülle, Pflichterfüllung und Diktat von To-Do-Listen,
der Wunsch, nicht zugeschüttet zu werden,
sondern für dahinterliegende Stimmen wieder aufnahmefähig zu werden,
sich ansprechen lassen zu können,
lauschend und offen zu sein, für das, was mir entgegenkommt und geschenkt ist,
und entsprechend die Resonanz in mir zu registrieren und zu verkosten.
Dies kommt für mich in der ersten Bitte des Liedes zum Ausdruck:
„Ruf unsre Namen, dass wir dich hören“.
Ja, und infolge dessen, wird ein Aufatmen wieder möglich: „dass wir wieder atmen“.
Im Lebensodem, im – von Gott geschenkten – Lebensatem wird ein Ausruhen für Grübler und Gehetzte möglich, ein Aufatmen für Verkrampfte. Der Atem Gottes ist Freund unserer Seele und wird selber zum Atem unseres Betens.
Dann kann uns göttliche Lebenskraft und Liebe wieder erreichen und in uns Raum finden.
Sie kommt zur Wirkung und befähigt, etwas von Gottes „Ich werde da sein“ zu leben.
Im Lied heißt es: „dass wir dich leben“.
Michaela Bremer