`Herzles´design in kreativsten Varianten springt in diesen Tagen überall in´s Auge. Angesichts so vieler Symbolik will ich dem Valentinstag ein Augenmerk geben.
Viele nutzen die Gelegenheit, einem Menschen, den sie lieben, zu sagen, was er für sie bedeutet. Andere besuchen bewusst einen Gottesdienst und stellen sich als Liebende in den Segen Gottes. Wieder andere spüren beim Fehlen dieser Zeichen die Enttäuschung, Verletzung, Trauer oder Einsamkeit wenn die Verbindung in der Beziehung dünn wird, oder gerissen ist.
Wir Menschen sind zu Großem fähig. Wir können uns von Herzen an jemand freuen. Wir wünschen uns zutiefst, dass wir geachtet und geschätzt werden, und zwar gerade von jemand, der uns sehr gut kennt, der uns nicht bewertet oder beurteilt, sondern wo einfach alles gut ist, wenn dieser Mensch in unserer Nähe ist. Da berührt uns etwas in unserer Seele. Eine Kraft der Liebe, die wir nicht fassen können, und die doch unser Leben ausmacht. Es berührt uns mit dem, den wir Gott nennen.
Gott ist der „Ich bin da“, wie sein Name es ausdrückt. Er hört nie auf uns zu lieben. Er leidet, wenn die Liebe nicht erwidert wird. Er sehnt sich, gehört und verstanden zu werden. Er schenkt aus der Tiefe die Kraft zur Versöhnung.
Da liegt ein zentraler Schlüssel für unsere Beziehungen. Dort, wo not-wendende Versöhnung ausbleibt, können über die Jahre dramatische Folgen entstehen: Verhärtungen, die gar nicht mehr in diesem Zusammenhang gesehen werden, aber echte Verbundenheit verhindern. Das was uns heilig ist, geht verloren. Wir fühlen uns nicht gesehen, missachtet, alleingelassen.
Im Kontakt bleiben, das Gespräch suchen, einander wirklich zuhören, einander wirklich sehen, immer wieder den andern aus gefällten Urteilen freilassen, mit täglicher Aufmerksamkeit die Geschenke wahrnehmen, das sind Grundlagen jeder gelingenden Beziehung.
All unser Tun und Lassen findet sein Ziel in der dahinter liegenden Haltung der Liebe, wie es Paulus im Brief an die Korinther ausdrückt: „… wenn ich alle Erkenntnis hätte, … hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. Die Liebe ist langmütig, … sie prahlt nicht, sie sucht nicht ihren Vorteil, … trägt das Böse nicht nach … sie freut sich an der Wahrheit. Die Liebe hört niemals auf.“
Es gehört zu unserem menschlichen Wesen, dass in uns die Quelle göttlicher Liebe vorhanden ist. Wie schön, dass wir davon Zeichen sehen und leben, was sich ja wahrhaft nicht auf den Valentinstag beschränkt.
Michaela Bremer